2013/06/03

Video über der Wasserlinie ... aber dann auch richtig aus der Luft!

Nachdem ich vor rund zwei Jahren eher nebenbei in das Filmen unter Wasser einstieg, hat es mich nun wieder erwischt ... als ich den Ready-to-Fly Quadcopter Phantom von DJI Innovations sah, wusste ich sofort: meine GoPro HD Hero 3 muss in die Luft! Tauchplätze aus der Luft zu filmen ist etwas, was ich unbedingt machen möchte! Das umso mehr, als diverse unabhängige Berichte ein recht realistisches und interessantes Bild des Phantom-Systems von DJI Innovations zeichneten.

Rasch stand mein Entschluss fest: ein Quadcopter mit Hero 3-Aufnahme sowie GPS-Unterstützung zum Halten seiner Position ist für mich Flugdeppen genau das Richtige zum Einsteigen und als Ergänzung meines Film-Hobbys. Also raus mit der Bestellung!

Die Zwischenzeit überbrückte ich zum einen mit dem Lesen der Dokumentation (primär englisch, Globe Flight bietet auch ihre eigene deutsche Anleitung, die ich recht gelungen finde) und den sehr gut gemachten Einführungsvideos (Kapitel 1 und folgende).

Zudem habe ich außerdem erst einmal trocken mit einer der diversen Quadcopter-Apps auf meinem Tablet geübt. Das sollte sich später als richtiger Ansatz herausstellen, weil ich auf diese Weise schon einmal die richtige Auge-Hand-Koordination in groben Zügen lernen konnte. Die nicht einmal zwei Euro waren also gut investiert.

Und dann brachte nach gespannter Wartezeit der Paketlieferdienst endlich das ersehnte Fluggerät. Besser als Weihnachten!

DJI Phantom Quadcopter als Almost-Ready-to-Fly Lieferung.

Wichtig: Für das Fliegen des DJI Phantom und (aller Flugmodelle im Allgemeinen) ist eine Versicherung erforderlich! Die teilweise in privalleaten Haftpflichtversicherungen enthaltene Mitversicherung von Flugmodellen greift in aller Regel nicht mehr, da seit 2006 alle Flugmodelle versicherungspflichtig sind. Wer also seinen Kindern einen Drachen schenken möchte, sollte noch einmal genau nachdenken... (Irrsinn, Du bist Deutschland.)
Während der Akkupack lädt, lässt sich der Phantom schon einmal rasch komplettieren: Landegestell entsprechend der Videoeinführung anschrauben und die Rotoren entsprechend ihrer Drehsinne korrekt montieren (es gibt, wie bei Multi-Rotor-Systemen üblich, rechts- und linksdrehende Rotoren). Für die Rotormuttern liegt ein passender Schlüssel bei, für das Montieren des Landegestells benötigt man seinen eigenen Schlitzschraubendreher.

Fliegt ohne Umhang. Wenn der Akku geladen ist, kann es losgehen...

Da eine Akkuladung für etwa 10-12 Minuten je nach Flugstil reicht, sollte man sich gleich noch weitere Akkupacks ordern, damit der Flugspaß nicht gar zu abgehackt wird. Das Wiederaufladen dauert circa eineinhalb Stunden pro Akkupack.

Mit den ersten beiden Akkupacks ging es dann für einen ersten Test raus auf eine große, freie Wiese, die sich als Übungsgelände geradezu aufdrängt. Erwartungsgemäß musste ich zunächst erst einmal den internen Kompass rekalibrieren, was sich aber sehr bequem und elegant mit zwei Pirouetten erledigen lässt. Danach musste sich das Phantom noch aufwärmen, um seine Motorsteuerungen auf Betriebstemperatur zu bringen. Seinen Zustand blinkt das Phantom mittels einer Heck-LED als eine Serie verschiedenfarbiger Lichtblitze.

Als dann die Heck-LED nur noch rein grün blitzte, konnte es nun endlich richtig losgehen. Per spezieller Knüppelstellung an der Fernsteuerung liefen die Motoren an und natürlich machte ich gleich den typischen Anfängerfehler, viel zu vorsichtig am Gashebel zu ziehen. Damit lag das Phantom gleich auf der Seite. Aber kein Problem, alles unversehrt, so dass allenfalls der Pilot litt... Also im zweiten Anlauf dann gleich den Gasknüppel auf deutlich über 50% gezogen, so dass das Phantom sauber abhob. Gas zurück auf Mittelstellung, so dass das Phantom in wenigen Metern vor mir steht und automatisch seine Position hält. Ein geiles Gefühl...!

Die ersten Flugversuche auf einer freien Wiese verliefen problemlos und der Flugspaß war sofort da! Dank der automatischen Höhenregelung per Druckdose und der Positionsregelung via GPS bleibt das Phantom in einem Umkreis von circa 2 Metern auf Position. Erst ab einem gewissen Wind driftet es, was sich aber mit gefühlvollen sehr geringen Hebelauslenkungen an der Funksteuerung problemlos kompensieren lässt.

Auch das Videomaterial ist bereits sehr vielversprechend. Nach den ersten zwei Flugminuten noch ohne Hero habe ich das Phantom wieder sicher gelandet und sofort die Hero 3 untergeschraubt. Und dann ging es gleich wieder in die Luft, um auch noch erste Erfahrungen in der Luftfilmerei zu sammeln.

Momentan habe ich die GoPro HD Hero 3 noch über eine passive Halterung mit Dämpfern montiert. Sobald der von DJI Innovations angekündigte Zenmuse H3-2D Gimbal, eine aktive kardanische Kameraaufhängung für die Hero 3, verfügbar wird, werde ich entsprechend aufrüsten. Die Flugsteuerung des Phantoms versorgt die Steuerung des Gimbals mit Lage- sowie Kipp- und Nickbewegungsinformationen, so dass die Kamera aktiv so geführt wird, dass der Bildausschnitt fest bleibt. Bereits veröffentlichtes Vorab-Videomaterial zum Zenmuse H3-2D Gimbal macht Lust auf das System.

Nachtrag: Inzwischen habe ich mein Phantom mit den Zenmuse H3-2D erfolgreich aufrüsten können. Das ist ein bisschen Arbeit, aber auch für Anfänger wie mich zu schaffen, wenn man sich nicht allzu ungeschickt anstellt.

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